
Einweihung: Unser Bild zeigt (von links) Jürgen Sauereisen vom Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS), Dr. Jens Kunow, Geschäftsführer der "Terra Hohenlohe", Martina Wieland, Geschäftsführerin des Therapeutikum Heilbronn, und OB Udo Glatthaar.
© Wagner
Im Anschluss an den Festakt nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeit zu einer Betriebsführung.
06.06.2013 / 20.06.2013
Feierlichkeiten anlässlich der Anerkennung als Integrationsunternehmen
Fränkische Nachrichten
06.06.2013
DAS NACHRICHTENPORTAL
Festakt: Einweihung des Integrationsunternehmens „Terra Hohenlohe“
Doppelten Grund zum Feiern gehabt
Bad Mergentheim. Zweifachen Anlass gab es für das Integrationsunternehmen "Terra Hohenlohe GmbH" in Bad Mergentheim am Dienstagnachmittag für einen feierlichen Festakt unter dem Motto "Wir sind Integrationsunternehmen" mit Vertretern von Wirtschaft, Politik und weiteren Organisationen.
"Die Terra Hohenlohe ist gemäß dem Sozialgesetzbuch als Integrationsfirma anerkannt worden", konnte Dr. Jens Kurnow, Geschäftsführer der "Terra Hohenlohe", erfreut vermelden. Zudem habe die "Terra Hohenlohe" mit dem Erwerb eines Gebäudes in der Sandstraße sowie Renovierung der dortigen Räumlichkeiten ihre gesamten Aktivitäten in Bad Mergentheim zusammenführen können.
Das Therapeutikum Heilbronn, der "Muttergesellschaft" der "Terra Hohenlohe", habe sich 2012 per Gesellschafterbeschluss für den Weiterbetrieb ihres Tochterbetriebs als Integrationsunternehmen ausgesprochen, berichtete Jürgen Sauereisen vom Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS). Das Geschäftskonzept sei nach einer Prüfung durch den Verband und eine externe Beratungsinstitution als dauerhaft tragfähig eingeschätzt und bewilligt worden, da es sich noch stärker an den Anforderungen der Kunden und den Marktgegebenheiten orientiere sowie eine Ausweitung der Arbeitsplätze für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen von bisher 15 auf künftig 20 bis 25 plane. Ziele und Erwartungen seitens der Gesellschafter und Geschäftsführung seien neben wirtschaftlich vertretbarem Wachstum der Arbeitsplätze verlustfreie Ergebnisse, seitens der Mitarbeiter sichere Arbeitsplätze mit angemessener Entlohnung, seitens der Kunden Qualität, Termintreue und Flexibilität sowie seitens der Partner wie etwa KVJS, Main-Tauber-Kreis und Arbeitsagentur Erhalt und Ausweitung des Arbeitsplatzangebots für schwerbehinderte Menschen.
"Chancengleichheit bedeutet Gelegenheit zum Nachweis ungleicher Talente", zitierte OB Glatthaar den britischen Diplomaten Sir Herbert Samuel. In den letzten Jahren sei auf Bundesebene viel dafür getan worden, die von Samuel angesprochene "Chancengleichheit" zu fördern und sicherzustellen. "Für eine erfolgreiche Inklusion vor Ort in Bad Mergentheim sorgen die vielen ehrenamtlichen Menschen und Initiativen wie der Verein Sprungbrett oder Einrichtungen wie Terra Hohenlohe oder Lebenshilfe", betonte Glatthaar. "Terra Hohenlohe" biete Menschen mit Behinderung und benachteiligten Menschen seit vielen Jahren die Möglichkeit zur Entfaltung ihrer Talente. "Ich bin stolz und darf Ihnen meinen herzlichen Glückwunsch aussprechen, dass Terra Hohenlohe nun den Veränderungsprozess von einer Beschäftigungsinitiative zur Integrationsfirma gemeistert hat", so der OB weiter. "Mit Ihren Weiterbildungsangeboten, Schulungen und Projekten tragen Sie dazu bei, das Leben für viele Menschen in Bad Mergentheim lebenswerter zu machen".
"Sie haben sich mit Ihren Mitarbeitern zu einer Stütze unseres Unternehmens entwickelt", verdeutlichte Otto Deißler, Vertreter der Firma Bartec, die wichtige Zusammenarbeit zwischen dem Integrationsunternehmen und der regionalen Wirtschaft. Auch zukünftig gelte es, diese gute Kooperation sowie Anforderungen des Berufslebens auf Basis des Vertrauens zu meistern.
Im Anschluss an den Festakt nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeit zu einer Betriebsführung.
"Wie im wahren Leben wird die Tochter erwachsen, sucht eine berufliche Herausforderung und geht ihren eigenen Weg", meinte Martina Wieland, Geschäftsführerin der Arbeits- und Wohnstätten GmbH Therapeutikum in Heilbronn vergleichend. Für diesen Weg, der nun zur Integrationsfirma geführt habe, wünsche die "Muttergesellschaft" alles Gute sowie "ab und zu eine breite Schulter zum Anlehnen, aber bestimmt nicht zum Wäsche waschen".
Im Anschluss an den Festakt nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeit zu einer Betriebsführung mit Standortleiter Thomas Nied. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von der Schüler-Combo der Musikschule Bad Mergentheim unter der Leitung von Benedikt Schaut. pdw
© Fränkische Nachrichten, Donnerstag, 06.06.2013
Haller Tagblatt
20.06.2013
Schwäbisch Hall
Terra Hohenlohe ist nun Integrationsunternehmen mit 33 Mitarbeitern
Wie Inklusion funktioniert, zeigt die Haller Firma Terra Hohenlohe. Das Integrationsunternehmen beschäftigt 15 schwerbehinderte Menschen.
Foto: Privatfoto Von links: Dr. Jens Kunow, Bernhard Pflaum, Bettina Wilhelm und Thomas Haag bei der Feier mit Mitarbeitern der Terra Hohenlohe und Partnerorganisationen.
Die Angebote für Menschen mit Behinderungen in Hall haben Zuwachs bekommen: Auch im Bereich der Integrationsfirmen ist die Salzsiederstadt nun kein "weißer Fleck mehr auf der Landkarte", wie Sozialdezernent Thomas Haag zufrieden feststellte. Das feierten vergangene Woche die Mitarbeiter der Terra Hohenlohe mit Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie Partnerorganisationen.
Als eines von ganz wenigen Unternehmen in Baden-Württemberg habe die Terra Hohenlohe 2012 den Wandel von einer Beschäftigungsinitiative zum Integrationsunternehmen geschafft, berichtete Bernhard Pflaum, Referatsleiter im Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS). Er erläuterte den Weg bis zur Anerkennung als Integrationsunternehmen, der durch mehrere Bewertungsphasen führt und das Geschäftskonzept, die wirtschaftliche Leistungskraft und die Zukunftsfähigkeit kritisch überprüft.
Zurzeit beschäftigt die Terra Hohenlohe 33 Mitarbeiter, von denen 15 schwerbehindert sind. Das Unternehmen ist in Hall mit zwei Produktionsstandorten vertreten: Robert-Bosch-Straße 51 und Blätteräcker 14. In der Bahnhofstraße 11befinden sich Schulungsräume, Verwaltung und ein kleiner Laden mit Produkten anderer Integrationsfirmen sowie Werkstätten für behinderte Menschen.
Bürgermeisterin Bettina Wilhelm gab sich in ihrem Grußwort gern als Kundin zu erkennen, indem sie dem Unternehmen wünschte, dass das Geschäft immer "so brummen möge, wie in dem Insektenhaus, das ich bei Ihnen gekauft habe".
Martina Wieland, Geschäftsführerin der Muttergesellschaft Therapeutikum Heilbronn, sagte, dass die Tochter Terra Hohenlohe mit der Anerkennung als Integrationsfirma erwachsen werde. Für den Spagat zwischen wirtschaftlich erfolgreichem Handeln und dem Ziel, schwerbehinderte Menschen in den Produktionsprozess angemessen einzubinden, wünschte sie dem Unternehmen "eine glückliche Hand".
SWP | 20.06.2013
